Der stationäre Einzelhandel im Wandel der Zeit
Die Geschichte des stationären Einzelhandels reicht bis zum Anfang des 20. Jahrhundert zurück. Die ersten Einzelhandelsgeschäfte, vorwiegend für Lebensmittel, öffneten Ihre Pforten. Eine Idee, die über Jahrzehnte hinaus ohne Alternative war. Geschäfte für den täglichen Bedarf wurden von den Kunden ebenso häufig besucht, um die Familie mit dem nötigen Bedarf einzudecken. Im Laufe der Zeit und des ansteigenden Konsums und Wohlstand in Deutschland, dauerte es nicht lange, bis die ersten Fachmärkte Ihre Pforten öffneten.
Baumärkte und Elektronikmärkte
In den 60er Jahren war die Geburtsstunde des ersten Baumarktes in Deutschland, in den 70er Jahren folgten die ersten Elektronikmärkte. Somit wurden immer mehr Fachgeschäfte in vielen Orten Deutschlands eröffnet. Die Modegeschäfte waren zu dem Zeitpunkt bereits ebenfalls einige Jahrzehnte in vielen Städten vorhanden. Zwecks großer Besuchszahlen wurden viele Fachgeschäfte zunächst nur in Großstädten angesiedelt. In kleinen Städten reichte den Menschen der sogenannte "Tante Emma" Laden. Viele weitere Branchen folgten dem Ruf der Spezialisierung auf kleinem Raum. Drogerien, Musik- und Fotofachgeschäfte sind nur ein paar Beispiele, die im späten 20. Jahrhundert die Städte eroberten. Eine florierende, neue Branche war gewachsen und nicht mehr wegzudenken.
Ladenausstattung und der POS
Mehr Geschäfte bedeutet mehr Wettbewerb. Die Menschen in Deutschland waren gezwungen, sich zu entscheiden. Kaufe ich mir den ersten Fernseher oder richte ich mich mit schicken Möbeln ein? Der Wohlstand war noch nicht so weit fortgeschritten, dass beides gleichermaßen finanziell bewerkstelligt werden konnte. Somit wurde die Werbung am Point of Sale, direkt im oder vor dem eigenen Geschäft immer wichtiger. Verkaufsfördernde Produkte wie Kundenstopper, um potentielle Kunden bereits vor dem Geschäft auf sich aufmerksam zu machen, wurden immer beliebter und wichtiger. Im Geschäft selbst, waren diverse Werbe- oder Plakathalter von Nöten, um Kunden auf die neuesten Angebote aufmerksam zu machen. Zu der damaligen Zeit erhielten auch die Wurfsendungen immer größere Beliebtheit, die ersten Wurfsendungen wurden seitens der Post zwecks Reklame 1964 verteilt.
Kaufzentren zur Zentralisierung
Das erste Kaufzentrum in Deutschland eröffnete 1964 in Sulzbach. Das Ziel eines Kaufzentrums wird bis heute noch ebenso wie damals klar verfolgt und konnte jahrelang für großen Erfolg der Einzelhandelsgeschäfte garantieren. Gemeinsame Aktionen der Geschäfte sowie gemeinsames Marketing verhelfen den Fachgeschäften zu mehr Aufmerksamkeit. Ebenfalls profitieren viele Geschäfte von der sogenannten "Laufkundschaft". Die Menschen waren nicht mehr so zielstrebig für ein einziges Geschäft losgefahren, sondern haben sich zu Spontankäufen hinreißen lassen. Das "Bummeln" war geboren. Denn oftmals finden sich in den Einkaufszentren auch Eisdielen, Sitzcafes oder Restaurants, die zum Verweilen mit Familie oder Freunden einladen.
Die Probleme des Einzelhandels im 21. Jahrhundert
Das 21. Jahrhundert war und ist geprägt von technologischem Fortschritt und der immer größeren Bandbreite von Online-Angeboten. Seien es Mode, Elektronik, Möbel oder Drogerieartikel - alles mögliche findet man heute mit ein paar Mausklicks bequem am PC, Handy oder Tablet. So lässt man sich die Waren nach Hause liefern und muss nicht bis in die Innenstadt hineinfahren. Wo Kaufzentren zu Beginn noch für Jedermann eine Wohltat war, alles Mögliche an einem zentralen Ort zu erhalten, ist es heute aus verschiedenen weiteren Gründen ungemütlich. Angefangen bei der Parkplatzsuche, zum Lärm bis hin zu höheren Preisen im Onlineangebot sind solche Gründe eine Herausforderung für den stationären Einzelhandel.
Einzelhandel - weiterhin einer der größten Wirtschaftszweige
Dennoch ist und bleibt der stationäre Einzelhandel einer der größten Wirtschafszweige in Deutschland. Größtenteils zählen die Discounter und Lebensmittelgeschäfte zu den führenden und umsatzstärksten Einzelhändler. Kleine, inhabergeführte Geschäfte gibt es dagegen immer seltener, was nicht zuletzt auf zu hohe Kosten zurückzuführen ist. Der Einzelhandel bleibt weiter stetig im Wandel und wird sich auch in Zukunft weiteren Herausforderungen stellen müssen. Wir sind gespannt und drücken dem Einzelhandel beide Daumen - denn wir mögen euch nicht nur als Kunden, sondern freuen uns auch immer wieder gerne aufs "Bummeln"